Gartenspaziergang

Beim Eintritt in den Hausgarten wird man vom Duft der Rugosa-Rose 'Schneekoppe' begrüßt. In der Drachenstube unter der großen Korkenzieherhasel blühen im Frühling bunte Lenzrosen im gelben Bett der ersten Winterlinge, bevor die Funkien ihre schönen Blätter entfalten. Von November bis in den April duften auf der Wiese die rosa Winterschneeball-Blüten (Viburnum bodnadnense 'Dawn'). Die gelben Blüten der Zaubernuss (Hamamelis mollis) leuchten schon ab Januar bis weit in den März hinein. Ihr Laub färbt sich wie die außergewöhnlichen Blätter des Ginko-Baumes (Ginkgo biloba) im Herbst golden. Die filigranen Blätter des Gold-Lederhülsenbaumes (Gleditsia triacanthos 'Sunburst') leuchten auch während des Sommers goldgelb. 
Auf der linken Hofseite befindet sich der sonnige Steingarten. Auch hier beginnt der Frühling mit Winterlingen, Lenzrosen, Traubenhyazinthen und Bartiris/Schwertlilien. Weiter unten im Hof flankieren große Taglilienkübel die Wand des alten Gewächshauses. Seine Terrassen wurden in den 1960er Jahren aus dem Schieferberg heraus gehauen. Im Sommer kultivieren wir darin Gurken und Tomaten. Die nicht ganz so frostharten Kräuter, Hortensien und Stauden verbringen die Winter geschützt unter dem Glasdach.
Der Schieferhügel hinter dem oberen Gebäude mit dem ehemaligen Blumenladen ist ein ganz besonderes Biotop, das wir nur selten betreten. Dort fühlen sich Wärme liebende Pflanzen, Vögel, Insekten, Schleichen, Nattern und Eidechsen wohl. 

Auf der Terrasse vor dem Haus um den großen Tisch treffen sich Familie, Freunde und Bekannte. Hier sitzt man mitten im Duft der vielen Pelargonien, Granatäpfel und großen Zitruspflanzen. Unsere Küchenkräuter wie Schnittlauch, Petersilie, Oregano, Sauerampfer und Zitronenmelisse finden in Zinkwannen und alten Küchenutensilien genügend Platz, und wir haben alles in greifbarer Nähe. Der Sitzplatz vor dem Wohnzimmerfenster mit den leuchtenden Strauchrosen ist einer unserer Lieblingsplätze.

Vorbei an einer ganzen Reihe von bunt blühenden Taglilien/Hemerocallis in Zinkwannen aller Größen gelangt man zum Durchgang an der Rückseite des Wohnhauses. Dort klettern eine alte 'Müller Thurgau'-Weinrebe und die Kiwi 'Weiki' an der warmen Hauswand empor. Zwei weitere Weinreben mit blauen und roséfarbenen Trauben wachsen an den Wänden des Hundezwingers.

Im Gewächshaus überwintern verschiedene Kübelpflanzen und unsere Pelargonien, deren Jungpflanzen auch hier herangezogen werden. An das Treibhaus schmiegt sich "Carinas Garten". Innerhalb des Bauerngartenzaunes blühen Stauden und Gräser in Feuerfarben. In den Beeten dahinter, ebenfalls angelehnt an das Gewächshaus, kultivieren wir unsere Taglilien- und Staudenjungpflanzen zum Verkauf.
Die Birke an der blauen Leiter spendet vielen unserer Funkien/Hosta in Waschschüsseln und Zinkwannen den nötigen Schatten. Die Souvenirs unseres Ostseeurlaubes 2005 (mitgebrachte Pflanzen, Muscheln, Flintsteine) erinnern zusammen mit der alten Zinkbadewanne an schöne Urlaubstage am Meer.

Am unteren Ende zur Bachseite hin wächst rote Berberitze. Daran schließt sich ein Bogen aus Hainbuche über einem kleinen Gartentor an. Eine Hainbuchenhecke rahmt Garten und Hasenwiese auch zur Ackerseite hin ein. Hier wachsen Äpfel, Walnuss, Quitte, Mispel (Mespilus germanica) und ein Pfirsichbaum. Über große Schieferplatten führt der Weg am Minzepfad vorbei. Die verschiedenartigen Pfefferminzpflanzen machen den Rundgang zu einem ganz besonderen Dufterlebnis für alle Sinne. Dort kann man nach ausgiebiger Schnupperprobe die aromatischen Blättchen für die nächste eigene Teemischung ernten. "Mehr vom Meer" gibt es im Inselbeet hinter dem Minzepfad mit duftig anmutenden Stauden und Gräsern, den Hühnergott-Steinen von der Insel Rügen und dazu passender Dekoration. Hier herrschen vorwiegend Farben in weiß und blau.
Bei der Regentonne hinter dem Hundezwinger schließt sich eine weitere Kolonie mit anspruchslosen Taglilien an, die im Sommer in den unterschiedlichsten Farben blühen und oft sogar duften.
Hinter dem  Brombeerspalier verbirgt sich der geheime Ruheplatz mit dem Deckchair. Schon im Februar blühen hier erste Elfenkrokusse und etwas später das 'blaue Band' der Traubenhyazinthen. Unter dem Birnbaum erlauben weitere Zinkwannen neugierige Blicke durch dekoratives Blattwerk der Funkien auf den versteckten Sitzplatz. 

Der Italienische Garten ist ein abgeschlossenes Refugium mit kreuzförmigen Wegeachsen, in deren Mitte ein schönes Mädchen die Szene überblickt. Auf der Steinbank inmitten von verschiedenen Citrusbäumchen, Granatapfel, Salbei, Rosmarin usw. lässt es sich herrlich vom Süden träumen.
Gegenüber hält sich Paula von Genova ihr Gewand fest. Sie residiert würdevoll zwischen zwei Ilexbäumen. Eine Holzwand, die alle vier Seiten des Gartens umgibt, ist üppig mit Efeu, Clematis, Geißblatt und Rosen bewachsen.
Die symmetrischen Beete sind mit Buchsbaum eingefasst. Darin wachsen u.a. verschiedene Spieren, Hortensien und Wiesensalbei.

Von 'Italien' führt uns der Weg weiter ins ehemalige Weidenzimmer. Die lebende Weidenlaube ist leider Geschichte, da nach mehr als zwanzig Jahren alle Zweige abgestorben waren. Die 2020 neu gepflanzten Weidenstecklinge sind trotz regelmäßiger Wassergaben im viel zu trockenen Sommer nicht angewachsen. Wir verzichteten auf einen zweiten Versuch und bauten 2022 eine Pergola aus Holzpfosten, Baustahlgitterfeldern und einem alten Stallfenster. Bepflanzt wurde sie mit einer bunt blättrigen Kiwi-Art, Actinidia kolumbicta /Strahlengriffel, und verschiedenen Clematis (Waldreben).
In den Beeten blühen Hunderte von Zwiebelblumen, die von trockenheitsliebenden Stauden, Gräsern und flächendeckenden Herbstastern abgelöst werden. Ansonsten wächst hier vieles nur, wann und wie es will. Giersch und Quecke versuchen die Invasion von außerhalb. Deshalb nennen wir diesen Gartenteil nun eher das “Wilde Zimmer“. Hier findet man einige botanische Kostbarkeiten, z.B. Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera), Eichenblättrige Hortensie (Hydrangea quercifolia ‚Hovaria’), Strauchpfingstrosen (Päonia suffriticosa) und Rotblättrige Blasenspiere (Physiocarpus opulifolius 'Diabolo'). Die Duftheckenkirsche (Lonicera x purpusii) blüht schon ab Dezember und verbreitet ihren Jasminduft bis in den April. Entlang des Zaunes bietet eine bunte Gemeinschaft aus Blütensträuchern, Rosen, Haseln und Zieräpfeln Nahrung und Unterschlupf für allerlei Vögel und Insekten. Das Auge schweift durch die Zweige der Hecke nach draußen, und umgekehrt ergeben sich vor dem Zaun überraschende Einblicke in den Garten hinein.
In dem Rondell auf dem erhöhten Sitzplatz gibt es einen Topfgarten, u. a. mit Funkien (Hosta), Purpurglöckchen (Heuchera) und weiteren Taglilien unserer Sammlung, deren Blütenfarben gut mit den Stauden und Gräsern in den Beeten harmonieren.
Die runde Grundform der Laube wiederholt sich beim Brunnenbeet mit der Trockenmauer. Es beherbergt eine kleine Sammlung von Elfenblumen (Epimedium). So können wir die grazilen Blüten besser betrachten.

Durch einen Bogengang unter der Kletterrose gelangen wir auf die Streuobstwiese mit verschiedenen Obstbäumen und Birnenquitte. Im Herbst 2004 begannen wir hier unsere Tagliliensammlung in der weißen Badewanne unter dem Kirschbaum. Für die Taglilien ist es mittlerweile zu schattig geworden. Deshalb sind sie an den sonnigeren Platz vor dem Gemüsegarten um- und großblättrige Funkien eingezogen. 
Nebenan findet man das "Dornröschenbett" mit apricotfarbenen Rosen und dazu passenden Stauden. Die bepflanzte Zinkbadewanne unter dem Flieder (Syringa vulgaris 'Michelle Buchner') war ein Geschenk von unseren bayerischen Freunden. Manche Besucher spotten schon, ob wir die "Schlafstelle samt Waschgelegenheit" auch vermieten. Nun ist auch noch ein "Wohnzimmer samt Gartenbibliothek" dazu gekommen, denn neben der gemütlichen Bank stützt ein Holzregal die ausladenden Zweige des Quittenbaumes.

Huberts Reich, den Gemüsegarten, betreten wir durch das Rosentor. Er ist im Stil der früheren Bauerngärten mit acht formalen Beeten um einen Mittelkreis angelegt. Im Zentrum des Buchsrondells findet man unseren Hausbaum, den Zierapfel 'Red Sentinel'. Die untere Einfassung bilden große Buchsbäume und eine Hainbuchenhecke. Die Gemüsebeete wurden mit den Frühbeet-Elementen aus der ehemaligen Gärtnerei gebaut und können mit passenden Glasfenstern abgedeckt werden. Sie ermöglichen eine frühe Anzucht von allerlei verschiedenen Salaten und Gemüsesorten, z.B. Bohnen, Erbsen, Möhren, Kohlrabi, Radieschen und Zwiebeln. Dazwischen wachsen Petersilie, Schnittlauch, Dill, Rauke und auch einjährige Blumen für bunte Sträuße. Borretsch sät sich überall selbst aus, seine blauen und weißen Blütensterne locken unzählige Insekten und Schmetterlinge an.
Entlang des Holzzaunes zum Weg hin haben wir Hartriegel, Weigelie, Deutzie, Rosen und einige Haselnusssträucher gepflanzt. Diese Gehölze dienen zugleich als Sichtschutz, duftendes Blütenmeer, Bienennahrung und Vogelunterkunft. Und im oberen Randbeet finden sich neben Blütenstauden und Rosen u. a. ein Duft-Schneeball (Viburnum carlesii) und weißer Flieder.

Wir verlassen den Hausgarten und gehen die wenigen Schritte in den älteren Teil unseres Gartenreiches. Durch ein altes Gartentor gelangt man in den ersten Abschnitt des "Secret Garden", den Schattengarten mit seinen großen Bäumen. Entlang des Weges wachsen dichte Wildrosen wie im Märchen von Dornröschen. Eine Buchsbaumhecke schirmt das Gelände nach oben zur Straße hin ab, gegenüber bildet ebenfalls Buchsbaum die "Wand" zum Feld. Weiße Figuren in dunklen Nischen und blaue Kugeln in den Beeten begleiten die Bepflanzung in zarten Farben.

Im Duftpavillon wohnt das Rosenmädchen. Die Ramblerrose ’Goldfinch’ und das duftende Geißblatt erobern Wände und Dach. Daneben wachsen die Winterheckenkirsche (Lonicera purpusii), akeleiblättrige Wiesenraute (Thalictrum aquilegium) und duftende Stauden. Ein lauschiger Sitzplatz lädt zum Schnuppern und Träumen ein.
Gegenüber erstreckt sich unsere "Einladung zum Sonntags-Kaffee". Hier wurde eine sehr gewagte und ganz außergewöhnliche  Pflanzengesellschaft zusammengestellt. Der Name lässt schon erahnen, dass hier nur Pflanzen und Sträucher wachsen, die in die Farbscala von (Milch-) Kaffee, Mokkatorte, (Zartbitter-) Schokolade, Vanilleeis und Sahne passen: Dunkellaubiges und Graubraunes kombiniert mit schwarzroten, bräunlichen, cremefarbenen oder weißen Blüten.

Rechts vom Weg im Beet mit der selbst behauenen Schiefereinfassung wächst und duftet ein großer Flieder (Syringa vulgaris 'Schöne von Moskau') Darunter gesellen sich Zierlauch, Rosen und passende Stauden zu dem kleinen Angler, der einen Fisch aus dem kleinen Wasserbecken zieht. Dahinter gelangt man durch einen Rosenbogen weiter zur Gartenlaube, in der ein Spiegel hinter Kletterhortensie und Blauregen geheimnisvolle Illusionen weiterer Gärten verheißt.
Der hintere Schattenpavillon bei der kleinen Steinbank gehört "der Badenden". Diese Dame steht unter Ramblerrosen und Clematis inmitten von Funkien, Eisenhut, Geranium usw. Der große Blauregen streckt seine langen Triebe bis hierhin und bildet ein grünes Dach über dem Ganzen.

Durch die Türen des Rosenbogens betritt man den Weißen Senkgarten. Hier wachsen viele weiß blühende und duftende Stauden und dekorative Blattpflanzen. Im Hintergrund vor der großen Buchshecke steht ein weiterer Rosenbogen, den sich Geißblatt und Rosen noch erobern werden. Die Seitenwände rundum haben wir mit einem blickdichten Lattenzaun umgeben, um dieses Refugium nach außen hin abzugrenzen. In den Betonboden des runden Sitzplatzes wurden alte, rostige Kreissägenblätter eingelassen.

Einige Schritte weiter unter der Rambler-Rose "Lykkefund" hindurch öffnet sich das nächste Fenster:
Der romantische Rosengarten ist ca. 20 m² groß, formal angelegt. Den Mittelpunkt bildet ein Buchsrondell um ein Pflanzgefäß auf einer Säule. Im Hintergrund beranken Ramblerrosen wie die unverwüstliche ‚Paul’s Himalayan Musk’ den Flechtzaun. Von vorne und links führen zwei kleine Wege zu einer Bank unter dem Rosenbogen. Unter den Rosensträuchern bilden im Frühling Schneeglöckchen, Märzenbecher und Narzissen mit Schlüsselblumen und Veilchen zusammen dichte Blütenteppiche. Mit den Jahren überspannten die Ramblerrosen mit ihren Trieben das rechte Beet so sehr, dass es zum Schattenbeet wurde. Wir tauschten die Rosenstöcke gegen andere "Rosen" aus: Christ- und Lenzrosen, die in Gesellschaft von Funkien und Purpurglöckchen wunderbar gedeihen.

Gegenüber des Rosengartens steht die Feierabendbank auf einer kleinen Wiese vor der Rosenwand. Von dort streift der Blick über das Sonnenbeet in kräftigen Gelb- und Rottönen hin zum Teichrand und dem imposanten Schein-Alant (Telekiea speziosa).
Im Hochbeet vor dem Insektenhotel befindet sich das 'Bienenbüffet'. In dieser Pflanzung bieten verschiedene Zwiebelblumen und Stauden von Frühling bis in den Winter hinein reichlich Nahrung für allerlei Insekten und Schmetterlinge. Gleich neben dem Insektenhotel wurde ein Sandbeet für im Boden nistende Wildbienenarten angelegt.

In der rechten hinteren Ecke des Gartens erreicht man die erhöhte Terrasse mit Rosalies Laube, wo Rambler-Rosen, Clematis und Geißblatt die Pergola über der großen Bank erobern. Hier im Halbschatten findet man den Farngarten in bepflanzten Zinkwannen und Steintrögen. Zum Teich hin schließt sich ein Blumenbeet an, das von einer Trockenmauer eingefasst wird. Bepflanzt wurde es mit verschiedenen Hortensien, Funkien, Storchschnäbeln, Sterndolden, Schaumblüten und einem nicht wuchernden Bergknöterich. Unter der Eberesche liegt der kleine "Zwergenwald". Dort wohnen zwischen weißem Lerchensporn (Corydalis cava), Sterndolden (Astrantia major), Salomonssiegel (Polygonatum multiflorum) und Herbsteisenhut (Aconitum carmichaelii 'Arendsii') immer noch die Gartenzwerge unserer Kinder.

Der Koiteich ist etwa 35 m² groß und 1,20 m tief. Neben großen Koikarpfen, Orfen und bunten Goldfischen fühlen sich hier auch Kröten und Frösche wohl. Sie vermehren sich in dem sauberen Wasser ebenso wie die zugewanderten Krebse.
Der Teichrand ist rundherum mit Natursteinen eingefasst und mit verschiedenen Sumpfpflanzen, Wasserdost, Hortensien, Gräsern und Funkien bepflanzt. Blutweiderich und Mädesüß sind von selbst eingezogen und versorgen Bienen und Schmetterlinge monatelang mit Nahrung. An der rückwärtigen Gartengrenze wurde hinter dem Flechtzaun zwischen Teich und Bach nach Art der 'Benjes-Hecken' ein Wall aus alten Eichenwurzeln und Reisig errichtet, der ein wertvolles Biotop bildet und als Winterquartier für Igel und viele heimische Amphibien dient.

Auf dem Rückweg lenken wir unsere Blicke auf die kleine Blumenwiese hinter dem 'Kaffeebeet'. Vor der imposanten Buchsbaumhecke wachsen unter Speierling und Traubenkirsche viele Zwiebelblumen und Wildstauden.

Und wenn wir nicht im eigenen Garten unterwegs sind, machen wir Spaziergänge in die Umgebung und halten besondere Stimmungen gerne mit der Kamera fest.